Es ist völlig normal und wir machen es jeden Tag, mehr oder weniger freiwillig. Anderen Menschen begegnen. Für gewöhnlich ist der Mensch kein Einzelgänger. Der Mensch braucht soziale Strukturen, Bindung, Nähe, Austausch, …
Ich habe mir darüber Gedanken gemacht. So treten wir nicht jedem Menschen mit der gleichen Menge an Sympathie entgegen. Manche Menschen „fallen uns schwer“. Manche Menschen entsprechen nicht unserem Bild von dem „idealen Wunschmenschen“. Und doch bin ich der Meinung, dass gerade solche Menschen unser Leben bereichern. Was nützt es mir, wenn ich von jemandem meine eigene Meinung erzählt bekomme. Das ist nicht nur langweilig und ineffektiv. Austausch unter Menschen, die sehr verschieden sind, aus verschiedenen Kulturen, Kreisen, Gesellschaften, …
Vielleicht muss ich dazu auch manchmal meine eigene Komfortzone verlassen. Außerdem gegebenenfalls mich selbst von außen betrachten, analysieren, um herauszufinden, wo ich etwas vermeide, nur um nicht herausgefordert oder verletzt zu werden. Wo ich mich schnellstmöglich jeglicher Diskussion entziehe, weil es mir zu anstrengend ist, weil es möglich ist, dass ich anecke oder weil ich einfach nur Angst habe, dass die Haltung oder Meinung des anderen, die ich bislang für ganz falsch gehalten habe, doch nicht so falsch ist.
Was habe ich denn zu verlieren, wenn ich mich auf jemanden einlasse? Wenn ich die Mauer meiner eigenen Überzeugung einreiße, nicht um sämtliche meiner Wertvorstellungen zu verlieren, sondern um einfach nur meinen Horizont zu erweitern und einzelne meiner Ideen einfach mal hinterfrage.